Heute war es soweit. Der erste Schultag in den neuen Schulen, in einer neuen Stadt in einem neuen Land. Johannas Schule beginnt um 7:40 Uhr, Nicholas um 8:20. Und die Schulen hören um 15:00 resp. 15:40 wieder auf. Dazwischen gibt es Spiel, Sport und Spaß. Naja, nicht ganz.
Johannas Schule ist ziemlich ähnlich organisiert wie unsere Volksschulen. Jeden Tag gibt es mehr oder weniger alle Fächer mit einer Hauptlehrerin. Spezialfächer wie Turnen, Kunst und Musik werden von eigenen Lehrern ein- bis zweimal pro Woche unterrichtet. Zum Glück hat meine kleine Maus keine Schwierigkeiten damit, sich sozial einzufinden. Bereits am ersten Tag – der schon bis 15 Uhr dauert – hat sie Kontakt geknüpft. Und ihre Lehrerin mag sie auch
Nicholas´ System ist ganz anders. Er muss in jeder Stunde in einen anderen Raum mit anderen Kindern gehen. Jeden Tag gibt es alle acht Fächer, eine Mischung aus Plicht- und Wahlfächern. Dadurch, dass es in diesem Sinne keine „Klasse“ gibt, gibt es auch keine Klassengemeinschaft. Aber ein paar Kinder sieht man ja doch immer wieder in den gleichen Kursen, mal schauen was die Zeit bringt.
Witzig finde ich, dass Kinder in der Cafeteria sowohl Frühstück als auch Mittagessen kaufen können (Als Menü, nicht im Sinne von Snack wie Wurstsemmel). Und es gibt kein Mitteilungsheft, sondern jeder Lehrer hat eine webseite wo alles Wichtige draufsteht. Über das Portal der Schulen kann ich mir auch die Noten meiner Kids anschauen und ihre Cafeteria-Karte aufladen. Ganz schön modern.
Am Nachmittag sind wir noch zu einer Turnhalle gefahren, wo sowohl Nicholas als auch Johanna turnen (tumbling, cheering, gymnastics,…) können. Zum Glück waren gerade an diesem Tag Gratis-Schnupperstunden für tumbling (Nici) und cheer (Johanna).
Die Halle ist riesig, wie eine Lagehalle, und alles voll mit Matten, Geräten (Reck, Balken, Barren, etc..) Trampolinen, Freifläche… und mittendrin locker fünf Kurse mit je zehn Kindern! Das reinste Wimmelbilderbuch! Dass da nichts passiert, wundert mich. Als erstes war Nici dran. Er hat ja in Österreich freemotion gemacht, und kann schon einige coole Sachen. Also auf ins Getümmel. Und ab der ersten Minute war Johanna und mir als Zuschauer klar: Das wird nix. Nicholas und dieses tumbling finden nicht zusammen. Sechs oder sieben jüngere Mädchen und er in der Mitte, und dann mal Dehnen und Brücke, Spagat, Bogengang vorwärts und rückwärts wer kann, Rolle, Springen… Nicis Gesicht sprach Bände. In dieser Tour ging es weiter. Johanna hätte ihre Freude gehabt. Mit diversen großen Hilfsmitteln (Matten und Rollen) Bogen und Flick-Flack üben, Spagat, etc…. Nicholas hat eher wehmütig ein paar Buben auf dem großen Trampolin zugeschaut und zwischendurch ein bisschen was von seinen moves geübt. Aber egal, er hat die Stunde überstanden und kam zu uns auf den Besucherbalkon. „Mama, du sollst runterkommen, eine Trainerin will mit dir reden.“ Und was für eine Überraschung: Die Trainerin hat ihn (und uns) gefragt, ob er nicht bei der Leistungsgruppe Gymnastik mitmachen will! In diese Gruppe darf man nur mit Einladung, welche die Trainerin hiermit ausgesprochen hat, und sie trifft sich zweimal pro Woche für eineinhalb Stunden. Und er mag! Wird aus meinem Springinkerl noch ein Turner??
Aber jetzt war mal Johanna dran. Ihre gewählte Klasse: „Cheer basics“. Sie durfte alles, was ihr Herz begehrt! Am großen Trampolin hüpfen, am langen Trampolin Abfolgen machen, Spagat, Bogengang, volles Programm. Und zum Schluß kam: „Mama, das war einer der lustigsten Tage in meinem GANZEN LEBEN!“ Ich hoffe, der erste Schultag eurer Kinder war auch so erfolgreich.