Heute möchte ich gerne mein geheimstes Geheimrezept mit euch teilen. Das von meinem superguten Brot. Es geht ganz einfach. Ich nehme zwei Gläser Mehl, meistens eines Roggenmehl, eines Weizen. Manchmal auch weniger Mehl und dafür irgendwelche Nüsse oder Kerne. Und dann kommt so viel Sauerteig dazu, dass das Starter-Häferl fast leer ist. Und so viel Wasser, bis es passt. Und Salz. Und ein paar Kräuter wenn ich Lust drauf habe. Oder auch mal Chocolate Chips. Aber die nur, wenn keine Kürbiskerne oder so drinnen sind.
Und dann lass ich das Ganze stehen, nachdem ich es verrührt habe. So einmal die Stunde behandle ich es liebevoll (stretch and fold, heißt das). Es ist Sauerteig, in diesem Fall ist “aufgehen” eher Einbildung, glaube ich, aber nach vier oder fünf Stunden gehen reicht dann auch mal.
Manchmal teile ich jetzt den Teig in die Hälfte und mache aus einer Hälfte ein Nussbrot oder so. Dann lasse ich das Ganze im Gärkörchen oder der Schüssel nochmal stehen. Oder ich gebe es über Nacht in den Kühlschrank. Danach wird es gebacken. Meistens eines in der Gusseisenpfanne und eines auf dem Blech. Dabei geht es auf oder auch nicht. Machmal reißt die Kruste auf, manchmal wird es schön.
Was will ich damit sagen? Ich probiere einfach herum! Es gibt so viele tolle Brotbäcker dort draußen, die das viel besser können als ich. Schaut euch deren Videos an und dann macht einfach. Ich denke mir, die Menschheit bäckt vermutlich länger Brot mit Sauerteig als es Waagen und Joghurtbereiter gibt. Und mein Ergebnis schmeckt mir. Jedes. Mal. Manchmal sind die Brote so schön, dass ich sie auch verschenke. Aber ich kann es nicht garantieren.
Ich glaube nicht, dass man beim Backen viel falsch machen kann. Und wenn man ein wenig geübt hat, kann man sich an Autolyse, Mahlgrade , no knead, scoring, und andere Feinheiten herantasten. Bis dahin, einfach ran an den Teig und Spaß haben.
Wo ich viel gelernt habe: Lutz Geißler (das tollste Lexikon und fantastisches Wissen), Artisan bread with Steve (man braucht keinen dutch oven für gutes Brot!), Pro Home Cooks (ah, Bäckerprozente! Das vereinfacht das Leben) und natürlich Frau Schöberl vom Kneipp Verein. Danke! Fazit: Tolles Brot wie vom Bäcker hängt von ganz viel Können und Erfahrung ab, tolles Brot wie vom Diskonter hängt vielleicht ein bissel mehr von Chemie ab, aber mein super gutes Brot hängt davon ab wie viel Freude ich beim Machen hatte.