Da war ich also. Zurück in der Schule. Ich kann mich nicht erinnern, in Österreich so viel Zeit in den Schulen meiner Kinder verbracht zu haben, aber hier ist es anders. Eltern werden regelmäßig für diverse Dienste eingespannt. Sei es Vorlesen, etwas laminieren, Bücher einscannen, die Mittagspause überwachen oder meine Tätigkeit. In einem Anflug von Wahnsinn habe ich mich nämlich zur Mithilfe bereit erklärt.
19 x 21 ergibt 399. Eigentlich eine schöne Zahl. Doch 399 Zettel auschneiden und auf 21 Folder kleben ist eine Sch… hacken! Und ich hasse basteln, überhaupt! Aber da war ich nun in Johannas Klasse. Hier lesen ein paar Kinder ihr Buch. Dort am Boden spielen einige ein Buchstaben-Spiel. An ihrem Tisch sitzt die Lehrerin und geht mit ein paar Kindern den Stoff nochmal durch. Der Rest lungert herum, isst Chips, arbeitet ein wenig und schaut mich zwischendurch neugierig an. Und ich muss 21 folder bekleben.
Schlussendlich habe ich die Arbeit mit nach Hause genommen. Ich habe in 4,5 Stunden in der Schule gerade mal sechs folder geschafft. Insgesamt habe ich knapp 20 Stunden daran gearbeitet. Das Lehrmaterial darin ist übrigens super, es geht um kreatives Schreiben. Und was macht man während 20 Stunden basteln? Man hört Podcast-Folgen über “gelassen-bleiben”. Man hört das Buch “Jugend ohne Gott”. Man hört alle Jahreszeiten-Konzerte von Vivaldi. Und man hört Radio. In meinem Fall: “KLBJ – Austin´s Rock.” Und dazu gibts auch eine Geschichte.