Wir wurden das erste Mal von „unserem“ State Trooper im Capitol auf Waco aufmerksam gemacht. In dieser sehr interessanten Stadt befindet sich nämlich die „Texas Ranger Hall of Fame and Museum“. Und das Dr Pepper Museum. Ich liebe dieses Cola-Getränk, seit ich es 1996 in New York kennen gelernt habe. Kurz bevor wir nach Waco abgedüst sind, habe ich noch den Tipp bekommen, bei „Magnolia“ vorbei zu schauen. Und außerdem habe ich beschlossen, das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden.
Darum heißt es dieses Wochenende für uns: Erst mal ab nach Killeen, einen neuen Front-Grill für meinen Jeep abholen. Der bisherige „angry grill“ ist nicht ganz mein Stil, darum wird er gegen einen Standard Grill getauscht. Das ist eine Sache von zwei Minuten und das Tauschgeschäft wird zur beiderseitigen Zufriedenheit abgeschlossen. Dass der neue Grill nicht ganz das gleiche Rot wie der Rest des Wagens ist, stört mich wenig. Sagen wir mal, es trägt zur Personalisierung meines Little Big Red bei. Ich hoffe, es wird kein Nachteil sein wenn wir das Auto nächstes Jahr verkaufen müssen.
Nachdem dieser Tagesordnungspunkt abgeschlossen ist, geht es weiter auf die Fahrt nach Waco. Die Strecke ist wenig idyllisch, nur Autobahn zwischen Städten. Weit und breit keine Kühe und keine Landschaft. Zum Glück sind wir mit Musik auf die mehr als zweistündige Autofahrt vorbereitet.
Der erste, zufällige, Stopp ist ein Aldi, inklusive Wagerlpfand, wie lustig! Ah, Heimatgefühle, auch wenn er bei uns in Österreich „Hofer“ heißt. Es gibt auch tatsächlich eine ganze Menge der üblichen Sachen. Aber erstens kaufe ich auch in Österreich nicht viel bei Hofer, und außerdem bedeutet „mit Jeep unterwegs sein“ eingeschränktes Kofferraumvolumen. Darum fällt der Kaufrausch eher verhalten aus.
Nächste Aktivität ist das Doktor Pepper Museum. Dieses befindet sich in der ehemaligen Abfüllhalle des Herstellers. Es gibt ein paar fun facts zu Lernen, ein paar Sachen zu Verkosten und natürlich etwas zu Kaufen. Alles in allem ganz nett, man merkt, dass das Personal hauptsächlich aus Freiwilligen besteht, die das Museum mit Leidenschaft unterstützen. Nachdem es „nur“ um einen Softdrink geht, wundert es mich, dass wir doch insgesamt drei Stunden im Museum verbringen, aber so ist es.
Laut Plan ginge es jetzt weiter zur Texas Rangers Hall of Fame. Aber weil der „Magnolia Market“ in Gehweite ist, machen wir zuerst das. Es ist ein sonniger warmer Tag, und das Wetter ist somit perfekt für einen Nachmittag auf dem großen Rasen vor den Silos.
Ich kenne die Serie „Fixer Upper“ nicht, durch die Chip und Joanna Gaines bekannt wurden. Aber wer Home Design und DIY liebt, der hat vermutlich schon einmal von Ihnen gehört. Zur Anlage gehören neben erwähntem Rasen ein Food Truck Court, zwei alte (derzeit noch unbenutzte) Silos, eine Bäckerei (mit Warteschlange bis ums Eck) sowie natürlich der große Magnolia Market. Der ist sehr edel, sehr gefüllt und sehr teuer. Wir bleiben lieber auf dem grünen Kunstrasen sitzen und genießen die Sonnenstrahlen. Ja, ist eh schön dort, aber ich fürchte, mir fehlt einfach die Liebe zum Einrichten. Der Garten ist sehr schön, merken wir, als wir nach zwei Stunden wieder gehen und dann von außen sehen, was wir innen verpasst haben. . Wir kommen abends bei Nach-Recherche darauf, dass Magnolia Market morgen, Sonntag, geschlossen hätte und sind im Nachhinein froh, dass wir diesen Programmpunkt auf heute vorgezogen haben.
Jetzt geht es mal ins Air BnB, das in einer „Man Cave“ eingerichtet ist. Das ist zumindest sehr authentisch, und unsere Hosts sind es auch. Nachdem wir es weder schaffen, die Klimaanlage noch die Bier-Leuchtreklamen abzudrehen, ist die Nacht eher unruhig. Die Kinder auf den Luftmatratzen sind auch schon früh munter. Wir hängen dann noch ein wenig herum und überlegen, ob wir heute noch zu den Texas Rangers gehen sollen, entscheiden uns aber dagegen, weil wir Nachbarn zu Hause zum Essen eingeladen haben und vorher noch einkaufen gehen müssen. Außerdem hat uns die in Texas am ersten März-Wochenende stattfindende Zeitumstellung eine ganze Stunde gefladert. Also ab Richtung nach Hause. Dort klang der Abend noch in sehr netter Gesellschaft aus. Ganz kurz wird auch ein neuartiger Virus erwähnt, aber wir sind alle happy und entspannt. Nur noch eine Woche Schule, dann kommt spring break und wir haben eine Woche Ferien! Yeah!